ĐẾN CÂU 40. WOHNEN FÜR HILFE

câu 36 đến câu 40.

Wohnen für Hilfe: Wie es sich mit einer Seniorin zusammenlebt?

Stefan, 22, Medizinstudent:

Ich bin vor einem Jahr aus der Nähe von Leipzig nach München gezogen. Mein Zimmer ist im

Obergeschoss und ist ziemlich klein: 14 qm. Für jeden Quadratmeter Wohnfläche arbeite ich eine

Stunde im Monat. Ich mähe den Rasen, gehe einkaufen oder fahre Frau Neuhaus zum Arzt.

Manchmal gehen wir aber auch einfach nur zusammen spazieren oder machen Ausflüge. Das ist

dann keine Arbeitszeit. Ich zahle noch 70 Euro Nebenkosten: für Gas, Wasser und Strom. Für mich

ist das günstig, wenn ich an die teuren Mieten hier in München denke.

Ich habe mich inzwischen sehr gut bei Frau Neuhaus eingelebt, eine richtige Freundschaft ist sogar

entstanden. Das macht das Zusammenleben noch entspannter. Wirklichen Stress gibt es eigentlich

nie. Frau Neuhaus ist für ihr Alter wahnsinnig locker und tolerant, und wenn ich mal einen

schlechten Tag habe, lässt sie mich auch in Ruhe. Dafür hat sie einfach das richtige Feingefühl!

Sogar mit Damenbesuch hat die Hausherrin kein Problem.

Aber wir haben auch von Anfang an keine Fragen offen gelassen. Wir haben einfach und direkt

gesagt, was wir wollen! Deshalb sind uns jetzt beiden die Regeln ganz klar. Ab 22 Uhr herrscht

normalerweise Nachtruhe, zum Rauchen gehe ich nach draußen. Frau Neuhaus hat auch Verständnis

dafür, wenn ich mal keine Zeit habe, mein Geschirr wegzuräumen.

Meine Freunde konnten sich gar nicht vorstellen, mit einer 56 Jahre älteren Frau zusammenzuleben.

Ich habe versucht, ihre Vorurteile abzubauen. Und es ist mir auch gelungen: Denn sobald sie mich

besuchten, konnten sie selber sehen, wie gut das Zusammenleben funktionierte.

(Quelle: vgl. Deutsch.com 3, Kursbuch, S. 45)